August 2011
Taiji-Ferien 2011 mit Sasa Krauter im Haus Tabor. Erfahrungsbericht von Katrin Schmidt-Sailer
Voller Neugier und Vorfreude bin ich am 19. August 2011 gemeinsam mit 9 weiteren Teilnehmer/-innen des Taiji-Ferienseminars mit Privat-PKWs nach Vallendar gefahren. Das Haus Tabor liegt ruhig gelegen, umgeben von hügeligen Wiesen, Wäldern und Plätzen, die ideale Trainingsbedingungen im Freien bieten. Fernab vom Alltag konnten wir mithilfe eines umfangreichen, gut aufeinander abgestimmten Trainingsprogramms sechs Stunden täglich miteinander üben.
Am Ankunftstag begannen wir mit einem leichten Taiji-Training nach dem Abendessen. Vor jedem Frühstück wurde ein Lauftechniktraining angeboten. Ich konnte dabei erfahren, dass Laufen und Taiji sich hervorragend verbinden lassen.
Beim täglichem Vormittagstraining auf einer der umliegenden Wiesengrundstücke versuchte ich mithilfe der Stehenden Säule, den Seidenübungen und dem Erlernen und Vertiefen der Ersten Form „Alter Rahmen“ (lao jia yi lu) das Taiji-Prinzip besser zu verstehen.
An den Nachmittagen lernten einige von uns in kleineren Übungseinheiten zum ersten Mal den Umgang mit dem Schwert kennen. Die Fortgeschrittenen vertieften die Schwertform. Den Nachmittag rundeten ein- und zweihändige Partnerroutinen ab.
Als ich folgenden Satz von Jan Silberstorff in seinem Buch „Chen“ (2003) zum ersten Mal las: „Wo immer meine Bewegung auch hingeht, sie hat stets die Wahrung des eigenen und die Kontrolle des gegnerischen Zentrums im Sinn“, war mir nicht bewusst, dass dieses Prinzip nicht nur beim Taji-Üben, sondern auch und gerade im Alltag eine immer größere Bedeutung für mich gewinnt.
Ich habe es sehr genossen, wie viel leichter es mir fiel, in den Taiji-Ferien meine Mitte zu bewahren: dank der wunderschönen Umgebung, der super netten Gemeinschaft von gleich gesinnten Menschen um mich herum und dem von „Leichtigkeit“ und „Konzentration“ geprägten Training von Sasa. Gerade die „Leichtigkeit“, mit der es mir hier in Vallendar gelang, diesem Prinzip zu folgen, gibt mir viel Kraft für meinen Alltag. Ich wünsche mir, immer erfolgreicher dem oben genannten Prinzip „das eigene Zentrum zu wahren“ folgen zu können. Entspannt und aus der Mitte heraus zu handeln – nicht nur dann, wenn die Schwertspitze des/der Trainingspartner/-in beim Üben auf mich gerichtet ist, sondern auch dann, wenn sich „Schwertspitzen“ des Alltags, die mir oft unüberwindbar erscheinen, auf mich richten.
Vielen Dank Sasa, Anne, Hanna, Sabine, Kerstin G., Kerstin, Judith, Richard, Xacinta und Kristin für die gemeinsamen schönen und intensiven Stunden, in denen ihr alle dazu beigetragen habt, mein unstillbares Bedürfnis nach Leichtigkeit und Humor zu nähren.
Vielen herzlichen Dank! Im nächsten Jahr werde ich wieder dabei sein.